Zahnfleischstatus als Frühindikator für Präeklampsie
Es klingt zunächst ungewöhnlich, aber der Zustand des Zahnfleisches könnte ein Frühwarnsignal für eine der gefährlichsten Schwangerschaftskomplikationen sein: Präeklampsie. Diese Erkrankung, die durch Bluthochdruck und Eiweißausscheidung im Urin gekennzeichnet ist, betrifft rund 2–8 % aller Schwangeren und kann sowohl für Mutter als auch Kind lebensbedrohlich werden.
Die Verbindung zwischen Zahnfleisch und Präeklampsie
Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Schwangere mit unbehandelter Parodontitis ein erhöhtes Risiko haben, eine Präeklampsie zu entwickeln. Die Theorie: Chronische Zahnfleischentzündungen setzen Bakterien und entzündliche Botenstoffe frei, die in den Blutkreislauf gelangen. Diese können Gefäßwände schädigen und entzündliche Prozesse in der Plazenta fördern Kernmechanismen in der Entstehung der Präeklampsie.
Früherkennung durch Zahnfleischuntersuchung
Eine einfache zahnärztliche Untersuchung, bei der der Zahnfleischstatus (Blutungsneigung, Taschenbildung, Gewebeabbau) dokumentiert wird, könnte in Zukunft ein Teil der Risikobewertung für Schwangere werden. Dabei geht es nicht um eine direkte Diagnose, sondern um die Erfassung eines potenziellen Risikofaktors.
Praktische Relevanz für Schwanger
Vor der Schwangerschaft: Bestehende Parodontitis konsequent behandeln.
Während der Schwangerschaft: Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt, idealerweise im zweiten Trimester.
Aufklärung im Mutterpass: Zahn und Mundgesundheit als Teil der Schwangerschaftsvorsorge dokumentieren.
Der Zahnfleischstatus könnte mehr als nur ein Indikator für Mundgesundheit sein,er könnte auch ein Fenster in den allgemeinen Gesundheitszustand während der Schwangerschaft bieten. Für Gynäkologen und Zahnärzte eröffnet das die Chance zu einer interdisziplinären Zusammenarbeit, die das Risiko für Präeklampsie frühzeitig erkennen und senken kann.
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Patterns speak before symptoms. Health is often what doesn‘t hurt yet.