Periimplantitis und systemisches CRP-Niveau

Ein Implantat, stabil, präzise, ästhetisch. Viele glauben, damit sei das Thema erledigt. Kein Karies mehr, kein Wackeln, keine Entzündung. Leider falsch. Denn was sich rund um Implantate abspielen kann, ist alles andere als harmlos besonders, wenn es still bleibt.

Periimplantitis ist so etwas wie die dunkle Seite der Implantologie. Eine chronische Entzündung des Gewebes rund um das Implantat. Sie entsteht meist durch bakterielle Plaque, ungenügende Pflege, Rauchen oder bestehende Parodontitis.Kein Schmerz, kein Eiter, oft nur leichtes Zahnfleischbluten. Aber unter der Oberfläche läuft längst ein anderes Programm.

Denn bei der Periimplantitis geht es nicht nur um lokalen Gewebeabbau. Es ist  Entzündung,und die lässt sich im Blut messen.Der Marker dafür: CRP. C-reaktives Protein. Ein klassischer Entzündungsindikator, der in der Leber produziert wird und bei jeder systemischen Entzündung ansteigt.

Studien zeigen: Menschen mit aktiver Periimplantitis haben deutlich erhöhte CRP-Werte,und das ist keine Nebensache. Denn dauerhaft hohes CRP bedeutet: Der Körper kämpft. Und dieser Kampf hinterlässt Spuren  an Gefäßen, am Stoffwechsel, im Immunsystem.

Die stille Entzündung rund ums Implantat wird so zum systemischen Risiko. Und das macht aus einem zahnmedizinischen Detail plötzlich eine Frage der Allgemeingesundheit.

Implantate brauchen Pflege. Kontrolle. Prophylaxe.  Denn wer denkt, ein Implantat sei wartungsfrei, irrt sich. Und riskiert still steigende Entzündungswerte, die irgendwann ganz woanders Probleme machen.

Implantate ersetzen Zähne,aber die Verantwortung bleibt.