Parodontitis und Alzheimer

Viele Menschen denken bei Parodontitis zunächst an Zahnverlust oder unangenehmen Mundgeruch. Doch diese chronische Entzündung des Zahnhalteapparats kann weit mehr bewirken.Sie steht in engem Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen und aktuelle Forschung deutet darauf hin, dass sie das Risiko für Alzheimer und andere Demenzen erhöhen kann.

Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung, die das Zahnfleisch und den Kieferknochen betrifft. Sie entsteht meist aus einer unbehandelten Zahnfleischentzündung (Gingivitis) . Dabei zerstören bakterielle Beläge (Biofilm) und die körpereigene Immunreaktion das Gewebe, das den Zahn stützt. Unbehandelt kann das zum Zahnverlust führen.

Der Weg ins Gehirn – zwei Mechanismen

1. Entzündungsbotenstoffe:

Bei einer chronischen Parodontitis werden entzündungsfördernde Moleküle (z. B. Zytokine) ins Blut freigesetzt. Diese können die Blut Hirn Schranke schwächen und entzündliche Prozesse im Gehirn anstoßen.

2. Bakterielle Invasion:

Bestimmte Keime wie Porphyromonas gingivalis wurden in Gehirngewebe von Alzheimer-Patienten nachgewiesen. Tierexperimente zeigen, dass diese Bakterien über Blutbahnen oder Nervenbahnen ins zentrale Nervensystem gelangen können.

          Forschungsergebnisse 

•Beobachtungsstudien belegen, dass Menschen mit unbehandelter schwerer Parodontitis ein höheres Risiko haben, im Alter eine Demenz zu entwickeln.

• In Laborexperimenten führten Parodontitis-Bakterien zu Veränderungen, die den für Alzheimer typischen Eiweißablagerungen ähneln.

• Die Dauer und Schwere der Entzündung scheint entscheidend: Je länger das Zahnfleisch entzündet ist, desto stärker könnte das Risiko steigen.

    Vorbeugung

• Regelmäßige Zahnarztbesuche   mindestens zweimal jährlich

• Tägliche gründliche Mundhygiene mit Bürste, Zahnseide oder Interdentalbürsten

• Professionelle Zahnreinigung, um hartnäckige Beläge zu entfernen

• Frühzeitige Therapie bereits bei ersten Anzeichen von Zahnfleischbluten oder Schwellung

Parodontitis ist nur ein möglicher Risikofaktor unter vielen für Alzheimer. Die Erkrankung entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel von genetischen, vaskulären, entzündlichen und lebensstilbedingten Einflüssen.

Liebe Patienten dieser Artikel dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung oder Diagnose. 


Issued in accordance with CIRA Protocol standards.All published content is based on peer-reviewed sources and aims to support structured health literacy.No diagnostic,therapeutic or individual health claims are made.Data interpretation is subject to context,population norms and methodological consistency.


Patterns speak before symptoms. Health is often what doesn‘t hurt yet.