Wenn Mundbakterien in die Lunge wandern und was das für die Gesundheit bedeutet
Man denkt ja selten darüber nach, was man beim Atmen alles bewegt. Luft rein, Luft raus,fertig. Aber manchmal geht eben nicht nur Sauerstoff in die Lunge. Sondern auch etwas, das dort absolut nichts zu suchen hat: Bakterien aus dem Mund.
Forscher haben in den letzten Jahren immer wieder Erstaunliches festgestellt. In Lungengewebeproben von Patienten oft mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD oder wiederkehrenden Pneumonien finden sich Keime, die eigentlich in den Mund gehören. Porphyromonas gingivalis, Fusobacterium nucleatum, Streptococcus mutans,typische Bewohner von Zahnfleischtaschen und Plaque.
Wie kommen die da hin? Zwei Wege sind wahrscheinlich:
Mikroaspiration ,winzige Mengen Speichel, beladen mit Bakterien, gelangen beim Schlafen oder Schlucken „falsch“ in die unteren Atemwege.
Blutweg , bei Zahnfleischentzündungen können Bakterien in den Kreislauf eindringen und über die Lungengefäße ins Gewebe gelangen.
In beiden Fällen passiert das oft unbemerkt,aber die Folgen sind alles andere als still. Die fremden Keime können Entzündungsprozesse anheizen, bestehende Lungenschäden verschlimmern oder akute Infekte auslösen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder Beatmungspatienten.
Das Brisante: Diese Erkenntnis verschiebt die Grenze der Prävention. Lungenmedizin beginnt nicht erst im Brustkorb sie beginnt im Mund. Regelmäßige professionelle Zahnreinigung, Kontrolle und Therapie von Parodontitis könnten nicht nur Zähne retten, sondern auch Lungen schützen.
Und es zeigt einmal mehr,das der Körper ein Netz ist und wenn an einem Ende die Bakterien Überhand gewinnen, können sie irgendwann an einem ganz anderen Ende Schaden anrichten.
Vielleicht sollte man beim nächsten Zahnarzttermin daran denken das gute Mundhygiene nicht nur schön ist,sondern eine Pflicht für unsere Gesundheit.
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Patterns speak before symptoms. Health is often what doesn‘t hurt yet.