Gingiva Index und Melatoninproduktion

Der Gingiva Index (GI) ist ein etabliertes klinisches Instrument zur Bewertung des Entzündungsgrades des Zahnfleisches. Er misst Blutungstendenzen, Schwellung und Rötung des Zahnfleisches und dient damit als Marker für die parodontale Gesundheit. Chronische Gingivitis und Parodontitis sind nicht nur lokale Probleme im Mundraum, sondern werden zunehmend als systemische Erkrankungen verstanden, die mit Herz/Kreislauf Erkrankungen, Diabetes und oxidativem Stress in Verbindung stehen.

Melatonin, das vor allem in der Zirbeldrüse produziert wird, reguliert den Tag/Nacht Rhythmus und wirkt als starkes Antioxidans. Es wird jedoch auch in peripheren Geweben,darunter in der Mundschleimhaut und in Speicheldrüsen nachgewiesen. Dort übernimmt es lokale Schutzfunktionen, insbesondere gegen freie Radikale, die bei Entzündungen entstehen. Studien zeigen, dass Menschen mit Parodontitis signifikant niedrigere Melatoninspiegel im Speichel aufweisen als gesunde Kontrollgruppen. Dies legt nahe, dass ein gestörter oxidativer Status im Mundraum die Melatoninproduktion oder freisetzung beeinträchtigen könnte.

Umgekehrt scheint eine ausreichende Melatoninproduktion das Zahnfleisch positiv zu beeinflussen.Es wirkt entzündungshemmend, unterstützt die Kollagenbildung und fördert die Wundheilung. Erste klinische Studien mit topischer Anwendung von Melatonin Gelen auf entzündetem Zahnfleisch zeigten Verbesserungen im GI was auf eine direkte therapeutische Rolle schließen lässt.

 Ergibt   ein bidirektionaler Zusammenhang:

  • Erhöhter Gingiva Index → geringere Melatoninspiegel (durch Entzündung und oxidativen Stress).

  • Höhere Melatoninspiegel → besserer Gingiva Index (durch antioxidative und entzündungshemmende Effekte).

Dieser Zusammenhang eröffnet Perspektiven für die Prävention und Behandlung.Eine gute Schlafhygiene und Dunkelheit in der Nacht fördern die körpereigene Melatoninproduktion, was sich indirekt auf die Mundgesundheit auswirken könnte. 


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Patterns speak before symptoms. Health is often what doesn‘t hurt yet.