Bruxismus ,Vorbote für neurodegenerative Erkrankungen?

Bruxismus, also das unbewusste Zähneknirschen oder pressen, gilt oft als Folge von Stress oder Schlafstörungen. In den letzten Jahren mehren sich jedoch Hinweise, dass dahinter auch komplexere neurologische Mechanismen stehen könnten. Manche Forschungen deuten an, dass bestimmte Formen des Bruxismus nicht nur Symptom von Anspannung sind, sondern im Zusammenhang mit Störungen im zentralen Nervensystem stehen.

Interessant ist, dass Patienten mit Parkinson, Multipler Sklerose oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen überdurchschnittlich häufig über Kaumuskelverspannungen und Zähneknirschen berichten. Das wirft die Frage auf, ob Bruxismus in manchen Fällen sogar ein Frühzeichen neuronaler Veränderungen sein könnte. Klar ist zumindest, das die  Bewegungssteuerung im Gehirn, vor allem im Bereich der Basalganglien, spielt sowohl bei motorischen Symptomen von Parkinson als auch bei unwillkürlichen Kieferbewegungen eine Rolle.

Dazu kommt die Rolle des Schlafs. Viele Fälle von Bruxismus treten im Schlaf auf  also in einem Zustand, in dem die normale muskuläre Hemmung reduziert ist. Genau hier überschneiden sich Mechanismen, die auch bei neurodegenerativen Prozessen verändert sind. So berichten Schlaflabore, dass unruhige Bewegungen im Kieferbereich oft zusammen mit Störungen des REM-Schlafs auftreten, die wiederum in der Alzheimer und Parkinson Forschung als Marker gelten.

Noch ist die Studienlage nicht eindeutig genug, um Bruxismus als klaren Vorboten neurodegenerativer Erkrankungen einzuordnen. Manche Untersuchungen finden nur schwache Korrelationen, andere weisen darauf hin, dass die Überaktivität der Kaumuskulatur eher eine Begleiterscheinung allgemeiner nervaler Dysregulation ist. Trotzdem gewinnt die These an Gewicht, dass das scheinbar harmlose Knirschen mehr sein könnte als nur eine Stressreaktion.

Für die Praxis bedeutet das: Zahnärzte, Neurologen und Schlafmediziner  stärker  zusammenarbeiten sollten ,um  ein  interdisziplinären  Blick , sowohl zahnmedizinisch als  auch neurologisch besser einzuordnen . Zukünftig  wäre , eine sorgfältige Analyse   ähnlich wie ein Screening  nutzbar , um erste Anzeichen von neurodegenerativen Veränderungen schneller und besser zu erkennen.



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